Montag, 19. April 2021

Das Verbot der Segnung homosexueller Paare…

Foto: Elisabeth Markwiok, Lichtermarkt Bergkamen, world-of-lights.de

… hat zurecht zu kontroversen Diskussionen in vielen Bereichen geführt.

Bischöfe, Priester und viele Mitmenschen tauschten und tauschen dazu ihre Meinungen und Ansichten aus.
Auch die Mitglieder des Pfarreirates Hl. Katharina von Siena haben sich darüber in einer extra Sitzung ausgetauscht. Es ging nicht darum, einen anderen von seiner eigenen Meinung zu überzeugen, sondern eher des­sen Meinung zu hören und sich ein breites Bild zu diesem sehr komple­xen Thema zu machen.
Dass die Glaubenskongregation auf die Frage: „Hat die Kirche die Voll­macht, Verbindungen von Personen gleichen Geschlechts zu segnen“ mit NEIN geantwortet hat, ließ viele Menschen auch in unserer Pfarrei mit Unverständnis reagieren. Es steht die Frage im Raum, ob eine solche Ansicht im 21. Jahrhundert zu der Lehre der Kirche noch passt.
Dass diese Frage nicht mit einem einfachen JA bzw. NEIN beantwortet werden kann, ist schon am unterschiedlichen Meinungsbild der deut­schen Bischöfe oder der Priester in unserem Bistum erkennbar. Das Für und Wider spiegelt sich auch in unserer Pfarrei, wenn auch mit einer deutlichen Meinung hin zur Erlaubnis der Segnung homosexueller Paare.
Die Katholische Kirche hat einen großen Reformbedarf, darüber ist man sich einig. Dass ein Nachdenken und Diskutieren gerade stattfindet, ist u.a. am Synodalen Weg erkennbar. Dass dies ein langer und steiniger Weg ist, zeigt u.a. diese Entscheidung auf, die viele gläubige Menschen enttäuscht und verletzt, und keineswegs nur unmittelbar Betroffene. „Wieso maßt sich die Amtskirche weiterhin an, Menschen bewusst aus-zugrenzen und ihnen den Segen zu verweigern?“
Über die Begründung aus Rom „dass die Ehe als Sakrament einer hetero­sexuelle Beziehung gelte und daher die Verwechslungsgefahr einer Seg­nung homosexueller Paare mit diesem Sakrament vermieden werden müsse“, kann man sicherlich geteilter Meinung sein.
Für den Pfarreirat
Michael Alter